Plenty of Fish: Wie gut ist die US Dating Seite, die jetzt auch in Österreich angekommen ist, wirklich?

„Vom Prinzip her ist Plenty of Fish eine gelungene Seite. Wären da nicht die zahlreiche Fake-Profile, die auf dem Portal unterwegs sind. Mindestens eine Nachricht täglich, auf der mir eine echt scharfe Dame schreibt, dass ich über einen bestimmten Link mehr von ihr bekommen könnte. Gut ist allerdings, dass ich diese Accounts melden kann und sie dann tatsächlich nach einer Zeit verschwinden. Es frustriert halt nur, wenn man voller Erwartungen ins Postfach schaut und dann wieder nur so eine Nachricht vorfindet.“

Die Betreiber von Plenty of Fish wissen, dass ihre Seite ein Mekka für Fakes ist. Das liegt an der kostenlosen Nutzung, die die Nachrichtenfunktion beinhaltet. Die perfekte Gelegenheit für Lockvögel, gutgläubige Männer auf kostenpflichtige und unseriöse Seiten zu lotsen. Sobald du solche Nachrichten erhältst, ist die einzig logische Verfahrensweise, sie umgehend zu löschen.

Als Nächstes erfolgt eine Meldung beim Kundenservice. Auch in Österreich agiert der Support schnell und zuverlässig und nimmt sich solchen Problemen an. Eine dauerhafte Lösung wäre es allerdings, direkt von Anfang dafür zu sorgen, dass Fakes sich nicht anmelden können. Ansonsten ist es auf Dauer sehr frustrierend, ständig Nachrichten von offensichtlichen Fake-Profilen zu erhalten.

„Schon erstaunlich, dass es auf der Seite Fakes gibt. Immerhin dauerte die Anmeldung auf Plenty of Fish bei mir knapp eine Stunde.

Der Persönlichkeitstest ist am zeitintensivsten und erlaubt auch keine Pausenfunktion. Die Fragen sind etwas strange, denn wen geht das Verhältnis zu meinen Eltern etwas an? Überzeugend war dann aber die abschließende Analyse des Persönlichkeitstest, die mir per Mail zugestellt wurde.“

Das System von Plenty of Fish ähnelt dabei dem von Parship, wo ebenfalls auf einen Persönlichkeitstest zur Kontaktvermittlung gesetzt wird. Das Resultat sind Partnervorschläge, die auf den Auswertungen des Tests basieren. Der Persönlichkeitstest bildet dabei, ebenfalls wie bei Parship, auch einen Teil des gesamten Dating-Profils.

Die restliche Profilgestaltung geht dafür umso leichter von der Hand. Mindestens ein Bild muss vorhanden sein, wobei das Maximum der Galerie für unbezahlte Mitglieder bei acht liegt. Wer zu Premium greift, kann bis zu 16 Bilder hochladen und hat vielleicht bessere Karten.

Der erste Eindruck: Nachrichten werden gekonnt ignoriert!

„Ich bin kein Freund von Dick-Pics, würde mich als attraktiv bezeichnen und weiß durchaus, mich zu artikulieren. Die Frauen auf POF ignorieren meine Nachrichten trotzdem immer wieder. Woran es liegt, weiß ich wirklich nicht. Okay, der Nachrichtenversand ist kostenlos und so bleibt wenigstens das Ärgernis über entstandene Kosten aus. Aber auch bei virtuellen Geschenken kommt einfach nichts zurück. Lasse ich das Ganze Revue passieren, habe ich bei mehr als 50 Nachrichten nicht mal eine Handvoll Antworten erhalten, was schon sehr deprimierend ist.“

Olivers Sichtweise ist die eines Mannes, der sich auf POF anmeldet. Bei den Frauen sieht es allerdings so aus, dass sie täglich unzählige Nachrichten erhalten und einfach den Überblick verlieren. Das könnte der Grund sein, warum von so vielen keine Antwort erfolgt – sie kommen gar nicht dazu, die eingehenden Nachrichten alle zu lesen.

Geht es um die Kontaktaufnahme, zählt auf POF Quantität statt Qualität. Etwas, was gerade für Partnersuche sehr frustrierend ist. Stil- und niveauvolle Nachrichten sind dabei auch nicht der Grundton, wovon gerade die Damen ein Lied singen können. Sie erhalten teilweise Nachrichten, die sich ausschließlich mit dem einen Thema beschäftigen und dabei sehr aufdringlich sein können.

Gibt es sichere Antworten? Und wie sieht es mit bezahlten Fakes aus?

„Es gibt eine Premium-Variante bei Plenty of Fish und das ist auch gut. Wenn mir etwas gefällt, dann zahle ich auch gerne dafür. Allerdings habe ich die Funktion der „sicheren Antwort“ nicht verstanden. Die beinhaltet, dass die Frau auf jeden Fall zurückschreibt, wobei ich mir die Frage stelle, woher Plenty of Fish das wissen will. Vielleicht sind das in dem Fall Animateure, die mich mit der Antwort bei Laune halten sollen. Die Funktion ist wirklich merkwürdig.“

Die Frage, die Oliver stellt, ist durchaus berechtigt, denn es ist wirklich so, dass POF seinen Premium-Mitgliedern Kontakte unterbreitet, die ganz sicher antworten. Ob es sich dabei um Moderatorinnen handelt, bleibt eine unbeantwortete Frage. Deshalb solltest du auch bei solchen Profilen einen skeptischen Blick haben.

Nachdem Oliver sich 14 Tage umgesehen hat, möchte der die preiswerte Premium-Mitgliedschaft nutzen. Ob das Konzept der Seite für ihn aufgeht, wird sich noch zeigen. Objektiv betrachtet gibt es allerdings ein paar Vor- und Nachteile, die jeder für sich abwägen muss.

Schwimmt im Plenty of Fish die große Liebe mit?

„Wer weiß, ob ich durch POF die Frau meiner Träume finde. Ich zahle für acht Monate Premium-Mitgliedschaft gerade einmal 80,- Euro und habe dadurch zahlreiche Sonderfunktionen, wie eine umfangreiche Profilgestaltung. Es wird sich zeigen, ob sich die Investition am Ende lohnt.“

Während sich Plenty of Fish in den USA einer großen Beliebtheit erfreut, ist die Seite bei den Singles in Österreich noch nicht ganz angekommen. Zu wenige haben sie im Blick, wenn es um die Partnersuche geht.

Ein Manko ist, dass POF sich nicht nur auf eine Art von Single konzentriert. Neben der romantischen Partnersuche spricht die Seite auch Singles mit erotischen Wünschen an. Gerade Frauen, die eine ernste Beziehung suchen, stoßen dabei oft auf die falschen Männer. Der Vorteil ist aber, dass die Seite kostenlos ist und man somit nichts zu verlieren hat. Wie profitabel das Upgrade zur Premium-Mitgliedschaft ist, bleibt fraglich. Wer schon in die Partnersuche investieren möchte, sollte vielleicht nach einer anderen Plattform für Partnersuche schauen.