Eine Sexbeziehung im Internet finden? Das musst du wissen!

„Ich bin mir durchaus bewusst, dass eine Sexbeziehung neben der Ehe kein feiner Zug ist. Allerdings herrscht in unserem Schlafzimmer schon seit mehreren Jahren absolute Flaute. Keinerlei Erotik und das hätte mich fast zur Scheidung bewegt. Das außereheliche Arrangement war für mich die einzige Lösung, um weiterhin bei meiner Frau zu bleiben. Über Jahre hinweg ging auch alles glatt und dann gestand mir meine Sexpartnerin, dass sie Gefühle für mich entwickelt hat.“

Bei einer Sexbeziehung ist der Name Programm – es geht lediglich um Sex, bei dem keinerlei Verbindlichkeiten entstehen. Bei solchen Treffen lassen die Beteiligten den Alltag auf der Türschwelle liegen. Das Privatleben spielt keine Rolle und ist komplett deplatziert. Die Verabredung dient lediglich dem erotischen Austausch und einer unbeschwerten Zeit, nach der man sich am Ende freundlich voneinander verabschiedet. Während ein One-Night-Stand ein einmaliges Erlebnis ist, wird die Sexbeziehung über einen längeren Zeitraum geführt. Sex mit Wiederholungsbedarf – aber dafür ganz ohne romantische Gefühle.

Der Bonus ist, dass durch mehrmalige Treffen eine gewisse Vertrautheit entsteht und der Sex intensiver wird. Man lernt, aufeinander einzugehen und wird zum eingespielten Sex-Team. Ein One-Night-Stand hingegen ist immer eine Frage des Glücks. Entweder die sexuelle Chemie stimmt oder eben nicht. Bei einer Sexbeziehung lernt man sich mit jedem Treffen auf erotischer Ebene besser kennen.

„Wir haben uns damals über ein Dating-Portal kennengelernt, wobei ich direkt mit offenen Karten gespielt habe. Mein Gegenüber wusste sofort, dass es nur um Sex geht, aber ich diesen nicht nur einmalig wollte. Ich mag es nicht, die Sexpartnerin wie Unterwäsche zu wechseln und finde es schöner, wenn man sich aufeinander einlassen kann. Deshalb war es mir wichtig, dass es sich zu einer Sexbeziehung entwickelt. Gut, es hat zwar ein paar Monate gedauert, aber letzten Endes fand ich so die richtige Partnerin für eine unbeschwerte und rein erotische Beziehung.“

Was Marko schildert, ist heute der gängigste Weg zur Sexbeziehung – das Internet.

Heutzutage ist die Onlinesuche der zuverlässigste und schnellste Weg, um eine Sexbeziehung zu finden. Bevor du dich direkt ins Abenteuer stürzt, hast du vorab die Möglichkeit, dir die potenziellen Kontakte genau anzusehen. Dabei wartet eine große Auswahl an verschiedenen Mitgliedern mit unterschiedlichen Vorstellungen. Wesentlich leichter und unkomplizierter als es im realen Leben jemals funktionieren könnte. Vor allem, wenn du in einer romantischen Beziehung steckst und Wert auf Diskretion legst. Oder hast du schon mal versucht, beim Einkaufen jemanden zu fragen, ob er oder sie nicht Bock auf eine unverbindliche Affäre hat.

Je nachdem, für welche Sexdating Seite du dich entscheidest, hast du dort nicht nur eine große Auswahl und einen umfangreichen Radius – du triffst ausschließlich auf Gleichgesinnte, die ebenfalls nur nach knisternder Erotik suchen. Und das sogar parallel, wodurch die Chancen auf eine Sexbeziehung erheblich ansteigen.

Trifft man sich bei einer Sexbeziehung regelmäßig?

"Aufgrund meiner Ehe musste ich immer gucken, wann ein Date mit meiner Sexbeziehung möglich war. Wir wären uns zwar am liebsten täglich begegnet, aber das ging eben nicht.

Nach einer Weile hatte sich das auch zu unserer beiden Zufriedenheit so weit eingespielt. Konnten wir uns eine Zeit nicht treffen, gab es jedoch immer wieder kleine Clips und Bilder, mit denen wir uns gegenseitig die Zeit versüßt haben. Vermutlich war es auch gut, dass wir uns nur gelegentlich sehen konnten. Zu viel ist schließlich auch nicht gut. Das ist wie bei Pasta – auf die freut man sich auch immer. Isst man sie aber jeden Tag, wird sie schnell langweilig und hat keinen besonderen Reiz mehr. Ähnlich verhält es sich auch mit einer Sexbeziehung, denn auch hier gilt: Weniger ist manchmal mehr.“

Was Marko beschreibt ist ein Phänomen, das nicht selten ist. Wird aus der Sexbeziehung schon fast Alltag, verliert sie schnell ihren Reiz und den besonderen Kick. Es ist zwar verlockend, sich so oft wie möglich zu amüsieren, aber da liegt auch die Gefahr. Kommt Routine ins erotische Spiel, vergeht einem schnell die Lust auf die nächsten Treffen. Es gilt also darauf zu achten, dass die Sexbeziehung und die Treffen ein Highlight werden und nicht so trist wie die Beziehung, aus der man dadurch temporär flüchten möchte.

Ein weiteres Risiko: Vermehrte Treffen können dazu führen, dass ungewollte Gefühle entstehen. Je öfter man Zeit miteinander verbringt, desto schneller kann das Interesse an einer Person steigen. Was in dem Fall auch für das Privatleben gilt. Am Ende sitzt man da und vermisst sein Gegenüber auch außerhalb des Schlafzimmers. Eine Situation, die für eine Sexbeziehung das Aus bedeuten kann. Lieber seltener sehen, aber dafür die Zeit während der Sexbeziehung intensiver nutzen.

„In der Hinsicht war ich wirklich mit Glück gesegnet, denn in meiner Sexbeziehung empfand ich keinerlei Eifersucht. Ich stellte auch nie Fragen über ihr Privatleben, während sie sich gelegentlich nach meiner Frau erkundigte. Da hätte ich schon merken sollen, dass sie eifersüchtig wurde und nicht nur den Sex genoss. Ich musste sofort einen Schlussstrich ziehen als sie mir ihre Gefühle gestand. Echt schade – ich hatte zwar keinerlei Gefühle für sie, aber ich mochte sie echt gerne. Da wäre es auch nicht schlimm gewesen, wenn ich nicht der einzige Mann in ihrem Leben gewesen wäre.“

Innerhalb einer Sexbeziehung kann sich Eifersucht auf verschiedenen Wegen zeigen. Nicht selten handelt es sich dabei um Männer und Frauen, die in einer unerfüllten Partnerschaft stecken und sich außerhalb der heimischen Bettkante nach Vergnügen umsehen. Kommt es in dem Fall dazu, dass Eifersucht auf den Beziehungspartner entsteht, ist Vorsicht geboten.

Eine Sexbeziehung sollte niemals der Grund sein, seine romantische Partnerschaft zu beenden. Ein Anflug von Eifersucht ist ein klares Zeichen, dass die Sexbeziehung beendet werden sollte.

Eine andere und „harmlosere“ Form der Eifersucht ist es, wenn es um einen weiteren unverbindlichen Sexkontakt geht. Allerdings handelt es sich dabei nicht um die Eifersucht, die auf Gefühlen basiert. Vielmehr ist es die Angst, nicht mehr die erste Wahl zu sein und den Konkurrenzkampf zu verlieren. Auch, wenn es lediglich um eine Sexbeziehung handelt, spielt niemand gerne die zweite Geige, die nur als Option aus dem Schrank geholt wird.

„Bei meiner Sexpartnerin wäre es unvorstellbar gewesen, Gefühle zu entwickeln. Dafür habe ich eine Arbeitskollegin, bei der ich mir sicher bin, dass da schnell etwas entstehen würde. Das hat wahrscheinlich einfach was mit der Anziehungskraft und der Chemie zu tun. Meine Sexbeziehung war eine echt heiße Frau, aber eben nur körperlich anziehend. Allerdings kann ich mir schon vorstellen, dass sich bei einer längeren Sexbeziehung auch durchaus Gefühle entwickeln und daraus mehr werden könnte. Es ist jedoch fraglich, ob es auch eine Substanz hat, denn immerhin ist das Privatleben in der Regel bisher unbekannt.“

Im Grunde ist es durchaus möglich, dass aus einer Sexbeziehung Liebe wird. Verlieben kann man sich schließlich überall. Im Freundeskreis, im Job oder in einem Verein. Warum dann nicht auch beim Sex, wo man immerhin nicht die Katze im Sack kauft. In der Realität ist es jedoch etwas enttäuschender, denn meistens verliebt sich nur ein Part der Sexbeziehung, was die Sache dann verkompliziert. Es ist auch denkbar, dass sich diejenigen ineinander verlieben, die privat jedoch in einer Beziehung stecken und so vor einem Dilemma stehen.

Selbst, wenn am Ende 10 Prozent der Sexbeziehungen damit enden, dass sich beide verlieben, bleibt immer noch eine Frage: Wie gut versteht sich das Paar angezogen und außerhalb des Schlafzimmers? Privatangelegenheiten sind während der reinen Sexbeziehung ein Geheimnis und sobald sie gelüftet werden, erscheint der andere gar nicht mehr so interessant.

„Ein Anruf und meine ehemalige Sexbeziehung würde wieder komplett aufblühen – davon bin ich überzeugt. Sofern man friedlich auseinandergeht und keine Disharmonie entstanden ist, spricht doch nichts dagegen. Es hat ja schließlich schon einmal funktioniert und die gegenseitige Anziehung müsste ja noch vorhanden sein. Aber seien wir mal ehrlich. Wenn, dann suche ich mir doch lieber eine neue Partnerin für eine Sexbeziehung. Es heißt ja auch, dass man nur Gulasch erneut aufwärmt und ansonsten lieber zu frischen Dingen greift.“

Eine Sexbeziehung endet allerdings nicht grundlos. Es muss etwas vorgefallen sein, dass zum Ende geführt hat. Seien es einseitige Gefühle oder dass diese Affäre aufgeflogen ist – irgendwas muss es beendet haben. Diese Gründe sollten bei einem Remake der Sexbeziehung immer bedacht und berücksichtig werden.

Lag es daran, dass die Karriere eine Zeit lang volle Aufmerksamkeit brauchte oder dass eine temporäre geographische Abwesenheit vorlag?

Dann spricht nichts dagegen, einen erneuten Versuch zu starten und die Sexbeziehung wieder aufzunehmen. Ging es aber um Gefühle oder darum, dass der Reiz verloren ging, sollte nach neuen Möglichkeiten gesucht werden. Abgestandenes Bier ist immerhin auch keine Lösung – dann lieber ein frisches aus dem Kühlschrank.

Zusammengefasst handelt es sich bei der Sexbeziehung um ein unverbindliches Beziehungsmodell, dass komplett auf der körperlichen Ebene stattfindet. Keine Gefühle, keine Eifersucht und keine Details aus dem Privatleben. Werden diese Regeln nicht eingehalten, kann es zu unerwünschten Komplikationen kommen. Heutzutage ist die Suche dank der zahlreichen Online-Plattformen kein Hexenwerk mehr und ziemlich bequem.

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